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MIG/MAG-Schweißen

Welche Gase kommen beim MIG/MAG-Schweißen zum Einsatz?

Beim MAG-Schweißen kommen aktive Gase wie reines CO2 oder Mischgase (Argon, CO2, O2) mit unterschiedlicher Zusammensetzung zum Einsatz. Diese sind sehr reaktionsfreudig. Das MAG-Verfahren kommt bei un- und niedriglegierten sowie hochlegierten Werkstoffen zur Anwendung. Beim MIG-Schweißen werden hingegen inerte, also reaktionslose Gase wie reines Argon und Helium oder Mischgase aus Argon und Helium verwendet. Der Prozess ist zum Schweißen von Materialien wie Aluminium, Kupfer, Magnesium und Titan geeignet.

So ist ein MIG/MAG-Schweißsystem aufgebaut:
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(1) Netzanschluss
(2) Stromquelle
(3) Schlauchpaket
(4) Massekabel
(5) Schweißbrenner
(6) Masseklemme
(7) Werkstück
(8) Zusatzwerkstoff
(9) Schutzgas

Vorteile des MIG/MAG-Schweißens

  • Einfach zu erlernen
  • Hohe Schweißgeschwindigkeit
  • Hohe Abschmelzleistung
  • Geringe Zusatzmaterialkosten
  • Gut geeignet für mechanisierte (zB mit Fahrwerk) oder robotergestützte Schweißanwendungen
  • Einfaches Zünden des Lichtbogens


Nachteile des MIG/MAG-Schweißens

  • Im Freien oder in zugigen Hallen kann es zu Problemen mit der Aufrechterhaltung des Schutzgases kommen
  • Empfindlich gegen Rost und Feuchtigkeit


Fronius Prozessvarianten des MIG/MAG-Schweißens

  1. LOW SPATTER CONTROL - LSC: Hochwertige Schweißnähte bei geringster Spritzerbildung und erhöhter Abschmelzleistung.
  2. COLD METAL TRANSFER - CMT: Der äußerst stabile Lichtbogen ermöglicht beste Ergebnisse bei allen Werkstoffen.
  3. PULSE MULTI CONTROL - PMC: Modifizierter Lichtbogen für noch bessere Ergebnisse beim Pulsschweißen.



Lichtbogenarten beim MIG/MAG-Schweißen

Beim MIG/MAG-Schweißen gibt es verschiedene Lichtbogenarten. Diese unterscheiden sich in der Höhe der Stromstärke. Im niedrigen Leistungsbereich ist der Lichtbogen kurzschlussbehaftet, im höheren Leistungsbereich ist er kurzschlussfrei.

Kurzlichtbogen: Der Lichtbogen wird durch eine kurzzeitige Berührung der Drahtelektrode mit dem Bauteil gezündet. Dabei entsteht ein schnell ansteigender Kurzschlussstrom, der die Drahtelektrode verflüssigt und einen Tropfen ablöst. Nach dem Kurzschluss zündet der Lichtbogen erneut. Der Kurzlichtbogen wird im unteren Leistungsbereich für dünnere Bleche verwendet und erlaubt es, in nahezu jeder beliebigen Lage zu schweißen. Auch beim Wurzelschweißen kommt vorwiegend der Kurzlichtbogen zum Einsatz.

Übergangslichtbogen: Der Übergangslichtbogen wechselt unregelmäßig zwischen Kurzschlüssen und Sprühübergängen ab. Dadurch kommt es vermehrt zu Spritzern. Eine effektive Nutzung dieses Lichtbogens ist nicht möglich - deshalb sollte er besser vermieden werden.

Sprühlichtbogen: Dieser Lichtbogen brennt ständig ohne Kurzschlüsse im oberen Leistungsbereich und eignet sich gut zum Schweißen von dickeren Blechen. Eine hohe Abschmelzleistung und ein tiefer Einbrand sind damit möglich.

Impulslichtbogen: Der Impulslichtbogen setzt sich aus einer Grundstrom-Phase mit niedriger Leistung und einer Pulsstrom-Phase mit hoher Leistung ohne Kurzschlüsse zusammen. Dadurch entstehen fast keine Spritzer. Der Schweißtropfen wird in der Pulsstrom-Phase durch einen exakt dosierten Stromimpuls gezielt abgelöst.​
Leistungsbereiche

Rotierender Lichtbogen: Dieser Lichtbogen ist noch leistungsstärker als der Sprühlichtbogen und findet seinen Einsatz bei dicken Blechen, wo eine hohe Abschmelzleistung gefordert ist. Der Schweißtropfen geht in einer rotierenden Bewegung in das Schweißbad über. Der rotierende Lichtbogen wird auch als Hochleistungslichtbogen bezeichnet.

Kombinierter Lichtbogen: Dieser Lichtbogen besteht aus einem Kurzlichtbogen und einem Impulslichtbogen. In der Phase des Impulslichtbogens wird der nötige Einbrand und der Wärmeeintrag generiert, während in der Phase des Kurzlichtbogens für die Abkühlung des Schweißbades gesorgt wird und dieses besser beherrschbar macht